Briefmarken-Gedenkblatt anlässlich des 60. Jahrestages der Gründung der Allrussischen Außerordentlichen Kommission zum Kampf gegen Konterrevolution und Sabotage (Tscheka) Dieses Briefmarken-Gedenkblatt (Faltblatt) fand man im Zuge der Auflösung des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) 1989/90 in der  Leipziger Bezirksverwaltung für Staatssicherheit (BVfS). Herausgegeben wurde es 1977 anlässlich des 60. Jahrestages der Gründung der Allrussischen Außerordentlichen Kommission zum Kampf gegen Konterrevolution und Sabotage ("Tscheka"). An diesem "besonderen Erinnerungsstück" hatten vermutlich nicht nur die Mitarbeiter innerhalb des Ministeriums ihre Freude, solch eine Ausgabe diente sicherlich auch dazu, die Angehörigen der befreundeten Bruderorgane (z.B. des KGB, einem der Nachfolger der KGB-Emblem. Über dem Emblem sind ein stilisierter Kreml-Turm, ein Industriebetrieb und die Symbole Hammer und Sichel abgebildet, unter dem Emblem ein rotes Fahnenmeer und ein daraus herausragender grauer Lorbeerzweig. Über die beiden Innenseiten des Blattes verlaufen unterhalb des oberen Randes ein rotes Fahnenfries und oberhalb des unteren Randes ein goldfarbenes Lorbeerfries. Dazwischen ist auf der linken Seite ein Agitationstext abgedruckt in dem die Gründung der Tscheka am 20. Dezember 1917 als Garant für den Schutz der Errungenschaften der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution hervorgehoben wird und deren erster Leiter und im MfS zum Idol stilisierte Feliks Edmundowitsch Dzierzynski sowie der im "tschekistischen Geist" operierende und im MfS ebenfalls als Vorbild angesehene "Kundschafter" Dr. Richard Sorge gewürdigt werden. Auf der rechten Innenseite sind zwei Briefmarken-Blockausgaben in zwei bereits untereinander aufgedruckte braune Rahmen eingeklebt. Während es sich bei der ersten um die am 6. September 1977 ausgegebene Blockausgabe anlässlich des 100. Geburtstages von Feliks Dzierzynski handelt, erschien die zweite Blockausgabe zu Ehren Dr. Richard Sorges bereits am 3. Februar 1976. Beide Briefmarkenblöcke sind mit dem Sonderstempel (Handwerbestempel) "113 / BERLIN - LICHTENBERG 1" entwertet (drei Stempelabdrucke), welcher im Bild das Emblem "60 Jahre Tscheka/KGB" zeigt und nur am "20.12.1977" verwendet wurde (vgl. alle Briefmarken-Gedenkblätter).Als erster Leiter der 1917 gegründeten bolschewistischen Tscheka, der gefürchteten politischen Geheimpolizei im revolutionären Russland war Dzierzynski vom MfS wie kein anderer verehrt worden. Dementsprechend waren derartige Darstellungen des "tschekistischen" Vorbilds nicht nur im Rahmen von Auszeichnungen oder Geschenken präsent, sie fanden sich in verschiedenen Ausführungen und Varianten auch in fast jeder Dienststelle, so u.a. in Form von Büsten, Gemälden bzw. Zeichnungen, Tellern oder Fahnen. Analog dazu bezeichneten sich die Angehörigen des MfS selbst als "deutsche Tschekisten", worin die enge Bindung des MfS an die sowjetische Geheimpolizei deutlich wird. Auch der deutsche Journalist Richard Sorge, der im Zweiten Weltkrieg als Agent für den Sowjetischen Geheimdienst in Japan wirkte, dort eine Kundschaftergruppe mit dem Decknamen "Ramsay" aufbaute und 1964 posthum den Titel "Held der Sowjetunion" verliehen bekam, wurde innerhalb des MfS als großes Leitbild angesehen.
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ausgedruckt am 24.04.2024 |