Objekt- und Fotodatenbank Online im Museum in der Runden Ecke



Inventar-Nr: 03810
Objekt: Diktiergerät


Kassettenrekorder Mira Diktat S

Das Diktiergerät Mira wurde vom ZGB Leipzig (Zentrales Gestaltungsbüro Rundfunk und Fernsehen) entworfen und ab 1977 vom VEB Elektronik Gera hergestellt. Diese spätere ab 1981 unter der Bezeichnung Mira Diktat S vertriebene Variante wurde im Zuge der Auflösung des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) im Dezember 1989 vom Bürgerkomitee Leipzig in der "Runden Ecke", der Leipziger Bezirksverwaltung für Staatssicherheit (BVfS), gefunden. Bei diesem Typ fehlt das integrierte Mikrofon und im Gegensatz zu vielen anderen Diktiergeräten, die das MfS nutzte, wurde es nicht mit speziellen "Stuzzikassetten", sondern mit gewöhnlichen Tonbandkassetten verwendet.

Diktiergeräte waren für die tägliche Arbeit des MfS wichtige Hilfsmittel: Sie wurden sowohl offen als auch "konspirativ" (verdeckt) eingesetzt: Zum einen dienten sie den Führungsoffizieren, die ihre Treffs mit Inoffiziellen Mitarbeitern (IM) mitschnitten, um diese anschließend abzutippen, zum anderen ließen sich Gespräche durch die Kombination mit versteckten Mikrofonen auch ohne Wissen des Gesprächspartners mitschneiden. Andere Geräte vom Typ "Mira" konnten z.B. auch direkt an besondere Telefone angeschlossen werden, um Telefongespräche aufzuzeichnen. Da sich die Technik ständig verbesserte und immer kleinere Geräte produziert werden konnten, setzte das MfS im Laufe der Zeit eine Vielzahl unterschiedlicher Gerätetypen ein. Nicht selten stammten sie aus dem "NSW" (dem "nicht sozialistischen Wirtschaftsraum") - insbesondere von den Firmen Assmann (Bad Homburg) und Stuzzi (Wien).


Sammlung: Kommunikation und Abhörvorrichtungen
Datierung: 1981
Hersteller: VEB Elektronik Gera
Maße: Tiefe: 6 cm; Höhe: 13 cm; Breite: 20 cm
Material: Kunststoff, Metall
Farbe: Gehäuse: schwarz,
Diode: rot
Verwendung: Aufzeichnen von IM-Berichten, Aufzeichnen von Telefongesprächen, Aufzeichnen und Wiedergeben von Schallereignissen und Informationen




Jede Nutzung der Fotos, auch für private Zwecke, darf nur nach ausdrücklicher Zustimmung des Bürgerkomitees Leipzig e.V. bzw. des jeweiligen Fotografen erfolgen.
ausgedruckt am 19.04.2024