Objekt- und Fotodatenbank Online im Museum in der Runden Ecke



Inventar-Nr: 04161
Objekt: Stempel


Kontonummernstempel

Der Stempel, der aus einem Metallgehäuse mit blauem Holzgriff sowie neun verstellbaren Zahlenbändern aus Gummi besteht, stammt aus der Leipziger Bezirksverwaltung für Staatssicherheit (BVfS) in der "Runden Ecke". Dort wurde er in der Sparkassenfiliale des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) genutzt, um Kontonummern auf Dokumente zu drucken (vgl. weitere Sparkassenstempel sowie andere Stempel).

Die hauptamtlichen Mitarbeiter des MfS durften ihr Gehaltskonto nicht bei einer normalen zivilen Sparkasse unterhalten, weshalb es in der BVfS Leipzig seit 1983 eine MfS-eigene Zweigstelle der Sparkasse gab. Hier wurden nicht nur die Besoldungen, sondern auch Operativgelder für konspirative Einsätze sowie Entlohnungen für Inoffizielle Mitarbeiter (IM) ausgezahlt. Die Gelder (insb. Westgeld), die das MfS bei der Postkontrolle aus Briefen und Paketen entwendete, wurden hier ebenso eingezahlt wie die Visagebühren, die Passkontrolleinheiten (PKE) an der Grenzübergangsstelle (GÜST) Flughafen Leipzig-Schkeuditz einnahmen oder die Gelder, die die Untersuchungsabteilung (Abt. IX) bei Strafverfahren, z.B. wegen versuchter Republikflucht, einzog. Westgeld wurde an Mitarbeiter der Spionageabteilung ausgezahlt, wenn sie im "Operationsgebiet" (Bundesrepublik und West-Berlin) tätig werden sollten. Nach dem Ende der Staatssicherheit wurden 1989/90 auch die Abfindungen für die entlassenen Mitarbeiter in der (ehemaligen) Stasi-Sparkasse ausgezahlt (vgl. auch weitere Objekte aus der Sparkasse in der "Runden Ecke").


Sammlung: Stempel, Siegel, Petschaft
Datierung: unbekannt
Hersteller: unbekannt
Maße: Gehäuse: Tiefe: ,8 cm; Breite: 6 cm; Höhe: 4,5 cm;
Griff: Höhe: 3,8 cm
Material: Holz, Gummi, Metall
Farbe: Stempel: schwarz,
Gehäuse: silber,
Griff: blau
Verwendung: Kennzeichnung von Dokumenten





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ausgedruckt am 28.03.2024