Effektentasche aus der Untersuchungshaftanstalt der Bezirksverwaltung für Staatssicherheit Leipzig Die grüne Stofftasche mit Reißverschluß wurde im Verlaufe der  Auflösung des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) 1990 in der Untersuchungshaftanstalt (UHA) der Leipziger Bezirksverwaltung für Staatssicherheit (BVfS) gefunden. Sie diente der Aufbewahrung und dem Transport von persönlichen Gegenständen von Häftlingen bei der Verlegung. Auf der oberen rechten Seite ist eine Metallöse zum Versiegeln der Tasche, hinter einem transparenten Einsteckfach liegt ein ausgefüllter Vordruck des Strafvollzuges (Formular SV 48). Auf diesem ist die MfS-UHA Gotha als Absender vermerkt, die UHA Leipzig als Empfänger. Dazwischen stehen das Geburtsdatum sowie der Name des Häftlings. Dieser wurde aus dem Gothaer Stasi-Gefängnis nach Leipzig verlegt, seine Effekten wurden in diesem Beutel mit geschickt.Obwohl der Strafvollzug in der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) ausschließlich in den Zuständigkeitsbereich des Ministeriums des Innern (MdI) fiel, unterhielt auch das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) mit Bautzen II eine Sonderhaftanstalt. Daneben besaß das MfS siebzehn Untersuchungshaftanstalten (UHA) - zwei zentrale in Berlin und jeweils eine in jeder Bezirksstadt, einschließlich Berlin. Nach ihrer Verhaftung mussten die Gefangenen ihre Wertsachen und persönlichen Gegenstände abgeben. Nachts mussten sogar Brillen aus den Zellen heraus gegeben werden. In Beuteln wie dem abgebildeten oder Schachteln wurden die persönlichen Dinge von den Stasi-Offizieren der Linie XIV verwahrt. Mit der eigenen Habe legten die Häftlinge in den MfS-Gefängnissen auch ihren Namen ab. Mit Haftbeginn wurden sie von den Schließern nur noch mit der Belegungsnummer innerhalb der Zelle angesprochen. Die namentliche Anrede war ausdrücklich untersagt.Ein originalgetreuer Nachbau einer Zelle aus der ehemaligen Leipziger MfS-Untersuchungshaftanstalt kann heute auch in der Gedenkstätte Museum in der "Runden Ecke" in Leipzig besichtigt werden (vgl. alle Objekte zu den UHA des MfS).
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ausgedruckt am 25.04.2024 |