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Inventar-Nr: 09763
Objekt: Ärmelband


Ärmelband des Wachregiments Berlin "Feliks Dzierzynski" des Ministeriums für Staatssicherheit für Generale

Das Ärmelband des Wachregiments "Feliks E. Dzierzynski" des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) für Generalsdienstgrade ist aus steingrauem Uniformtuch gefertigt und mit dem maschinengestickten Schriftzug "Wach-Rgt. F. Dzierzynski" in goldfarbener Kunstseide versehen. Die Ärmelbänder wurden am linken Unterärmel 13 cm über dem Ärmelsaum an den Uniformjacken und dem Wintermantel getragen (vgl. auch ein Ärmelband für Unteroffiziere und Soldaten sowie weitere Effekten). Nach Auflösung des MfS tauchten auch Ärmelbänder auf, die im Bereich des MfS niemals an der Uniform getragen wurden, es handelt sich bei solchen Stücken um reine Phantasieprodukte.

Das Ministerium für Staatssicherheit war kein ziviler Geheimdienst, sondern zählte zu den so genannten "bewaffneten Organen" der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) und war streng militärisch organisiert. Jeder hauptamtliche Mitarbeiter hatte einen Dienstgrad, Zivilbeschäftigte gab es seit 1986 nicht mehr. Die militärische Aus- und Weiterbildung war fester Bestandteil jeder hauptamtlichen MfS-Laufbahn, zur Ausstattung jedes Mitarbeiters gehörte neben der Uniform auch eine entsprechende Bewaffnung und Ausrüstung die in den Dienstobjekten untergebracht war (vgl. Waffen). Die Uniformen des MfS entsprachen im Wesentlichen den Uniformen der Landstreitkräfte der Nationalen Volksarmee (NVA), nur unterschieden durch ihre "Waffenfarbe", die beim MfS "Rot" (analog zur Farbe der MfS-Sportorganisation Dynamo "Dunkelrot bzw. Bordeaux"), ab 1977 in bestimmten Diensteinheiten auch "Weiß" war. Mit "Waffenfarbe" wird die Farbe der Effekten bezeichnet (Kragenspiegel, Ärmelpatten, Schulterklappen usw.). Die Kleiderordnung war je nach Diensteinheit unterschiedlich geregelt - die Angehörigen des Wachregiments Berlin "Feliks E. Dzierzynski", der Wach- und Sicherungseinheiten der Bezirksverwaltungen für Staatssicherheit (BVfS) und Offiziersschüler an der Juristischen Hochschule des MfS in Potsdam-Eiche (JHS) mussten die Uniform ständig tragen. Alle anderen Stasi-Mitarbeiter leisteten ihren Dienst in zivil, weshalb sie auch Kleidergeld ausgezahlt bekamen. Die Uniform trugen sie nur zu besonderen Anlässen. Die Angehörigen der Passkontrolleinheiten (PKE) versahen ihren Dienst ausschließlich in Uniformen der Grenztruppen der DDR.

Das Wachregiment Feliks E. Dzierzynski war eine zum MfS gehörende Verfügungstruppe, die hauptsächlich für Wach- und Sicherungsdienste sowie Personen- und Objektschutz eingesetzt wurde, aber auch über Spezialeinheiten (z.B. Fallschirmspringer) verfügte. Oft wurden sie zur Absicherung von Demonstrationen (Mai-Demo usw.) oder Festivals (z.B. Pfingsttreffen der Jugend) eingesetzt. Der dreijährige Dienst war häufig auch der Einstieg in eine hauptamtliche Karriere bei der Stasi. Formal gehörten die meist jungen Soldaten dem MfS bereits an.


Sammlung: Uniformen, Effekten, Accessoires
Datierung: 1969-1986
Hersteller: unbekannt
Maße: Länge: 52 cm; Breite: 3,3 cm
Material: Stoff, Kunstseide
Farbe: Tuch: steingrau,
Schrift: gold
Verwendung: Kennzeichnung einer Personengruppe oder Diensteinheit




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ausgedruckt am 28.03.2024