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Inventar-Nr: 13318
Objekt: Jacke


Uniformjacke eines Majors des Ministeriums für Staatssicherheit

Die steingraue Uniformjacke (Größe g 52-0) mit den Kragenspiegeln mit weißer Kantillenfüllung gehörte einem Major des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) und konnte je nach Kombinationsmöglichkeit zur Dienst-, Stabsdienst-, Ausgangs- und Paradeuniform getragen werden. Sie hat links und rechts jeweils zwei aufgesetzte Taschen mit Patten (Klappen), die mit silberfarbigen Knöpfen zu verschließen sind. Die unteren Hälften der Ärmel sind mit einer weißen Biese versehen. Die Uniformen des MfS entsprachen im Wesentlichen denen der Landstreitkräfte der Nationalen Volksarmee der DDR (NVA), nur unterschieden durch ihre Waffenfarbe (Farbe der Effekten) die beim MfS "Rot" (analog zur Farbe der MfS-Sportorganisation Dynamo "Dunkelrot bzw. Bordeaux") war. Ab 1977 führten dann aber - außer im Wachregiment "Feliks E. Dzierzynski" - alle Diensteinheiten und Bereiche des MfS die "Waffenfarbe" Weiß an den Kragenspiegeln und Ärmelpatten (nur bis 1982 getragen), wie für die Landstreitkräfte der NVA zutreffend. Für die Schulterklappen und Schulterstücke hingegen galt - wie an dieser Jacke - weiterhin die Waffenfarbe "Rot". Verantwortlich für die Versorgung der MfS-Angehörigen mit Uniformteilen war die B/A-Kammer (Bekleidung/Ausrüstung), das heißt durch sie erfolgte die Ausgabe, der Aus- bzw. Umtausch und die Rücknahme der Bekleidung und Ausrüstung (vgl. alle Uniformjacken und auch eine Bekleidungsvorschrift der NVA). Der Leitbetrieb für Dienstkleidungen war der VEB Burger Bekleidungswerke. Weitere Betriebe die in den Anfangsjahren Uniformen herstellten, waren u.a. die Halleschen Kleiderwerke und der VEB Leipziger Bekleidungswerke. Aus welchem dieser Werke die Jacke stammt, ist nicht bekannt.

Zur Ausrüstung jedes hauptamtlichen Mitarbeiters des MfS gehörte nicht nur eine Waffe (vgl. dazu auch Bereich und Sammlung Waffen), sondern auch eine Uniform. Das "Schild und Schwert" der Partei (der SED), als das sich die Stasi selbst sah, war keineswegs ein ziviler Geheimdienst, sondern gehörte wie die NVA zu den "bewaffneten Organen" in der DDR und war streng militärisch organisiert. Seit 1986 hatte jeder hauptamtlich beim MfS Beschäftigte, auch einfache Arbeiter und Gehilfen die nichts mit der "politisch-operativen" Arbeit zu tun hatten, einen Dienstgrad. Mit dem Wachregiment verfügte das MfS zudem über eine eigene militärische Formation.


Sammlung: Uniformen, Effekten, Accessoires
Datierung: 1982-1989
Hersteller: unbekannt
Maße: Breite: 47 cm; Länge: 77 cm
Material: Tuch: Kammgarn,
Futter: Kunstseide,
Knopf: Metall,
Effekten: Pappe, Metall, Stoff
Farbe: Tuch: steingrau,
Knopf: silber,
Effekten: dunkelgrau, rot, weiß, silber, gold
Verwendung: Bekleidung, Uniform und Ausrüstung




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ausgedruckt am 28.03.2024