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Inventar-Nr: 15553
Objekt: Abzeichen


Fallschirmsprungabzeichen der Nationalen Volksarmee mit Sprungzahlanhänger "1200"

Bei dem vorliegenden Abzeichen handelt es sich um ein Fallschirmsprungabzeichen der Nationalen Volksarmee (NVA) in der Ausführung ab 1973 bis 1988. Es zeigt auf einem hellblauen Hintergrund einen geöffneten Fallschirm. Darunter befindet sich zwischen zwei Eichenlaubzweigen das farbige Staatswappen der DDR mit einer darüber aufgelegten Maschinenpistole. An dem Abzeichen ist ein Anhänger mit der Inschrift "1200" befestigt, der die Anzahl der geleisteten Sprünge angibt und nur bis 1982 vergeben wurde.

Das Fallschirmsprungabzeichen wurde mit dem Befehl 82/66 des Ministers für Nationale Verteidigung vom 22. Dezember 1966 eingeführt und erstmals im Oktober 1967 verliehen. Das Abzeichen unterlag einigen zeitlichen Fertigungsvarianten und wurde an Fallschirmspringer aller Teilstreitkräfte verliehen, "die in ihrer politischen und militärischen Haltung und Führung vorbildlich waren, zehn Sprünge mit dem Fallschirm in der NVA absolviert hatten und über die Packberechtigung für den Sprung- und Ersatzfallschirm verfügten". Zusätzlich wurde eine Miniatur des Abzeichens eingeführt, die an der Zivilkleidung getragen werden konnte. Die Bedingungen zum Erwerb des Abzeichens unterlagen in der Zeit einigen Veränderungen. Ab 1983 wurde es an Fallschirmspringer verliehen, die fünf Sprünge in der NVA durchgeführt hatten oder die in der Gesellschaft für Sport und Technik (GST) die Anforderungen und Ziele der vormilitärischen Laufbahnausbildung "Fallschirmjäger" erfüllten und den ersten Sprung in der NVA absolvierten. Alle geleisteten Sprünge wurden durch Anhänger nachgewiesen. Auch das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) vergab das Fallschirmsprungabzeichen (vgl. alle Abzeichen von und für Fallschirmspringer, alle Objekte zu Fallschirmspringern und alle Auszeichnungen im MfS).

Mit dem Verband "Willi Sänger" gab es in der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) nur eine einzige Fallschirmjägereinheit. Ausgebildet wurden Fallschirmspringer aber auch noch in anderen Truppenteilen und Verbänden der bewaffneten Organe der DDR. Im MfS zählten z.B. die Angehörigen dazu die in besonderen Einheiten des Wachregiments "Feliks Dzierzynski" eingegliedert und für strategische Aufklärungs- und Sabotageeinsätze verantwortlich waren, weiterhin die Angehörigen der Terrorabwehr sowie spezielle Kader im Fallschirmsport in der SV Dynamo. Ein Ausbildungszentrum des MfS ("Rote Jahne") befand sich in der Nähe von Eilenburg. Auf dem dortigen Flughafengelände soll das MfS in Zusammenarbeit mit dem Ministerium des Innern (MdI) auch Anti-Terror-Training durchgeführt haben.


Sammlung: Orden, Abzeichen
Datierung: 1973-1988, 1973-1982
Hersteller: unbekannt
Maße: Abzeichen: Breite: 22,6 mm; Höhe: 40,1 mm;
Anhänger: Breite: 13 mm; Höhe: 20 mm
Material: Buntmetall
Farbe: Abzeichen: bronze,
Emaillierung: hellblau, weiß,
Lackierung: rot, schwarz
Verwendung: Auszeichnung




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ausgedruckt am 28.03.2024