Objekt- und Fotodatenbank Online im Museum in der Runden Ecke



Inventar-Nr: 00355/14
Objekt: Aufkleber


Aufkleber KP 38 für Etikettierung einer Geruchsprobe (Geruchsspur)

Der Aufkleber "KP 38" diente der Etikettierung von so genannten "Geruchsspuren" und musste laut einer Anleitung nach der Sicherung einer solchen Spur von einem Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) ausgefüllt und auf den Behälter der Geruchsprobe geklebt werden. Auf dem Etikett wurden neben einer Registriernummer die zuständige Dienststelle, die Tagebuchnummer sowie die Nummer der "Geruchsspur" vermerkt. Das abgebildete Blanko-Exemplar gehört zu einem ganzen Geruchsprobensatz.

Das MfS sammelte und speicherte Gerüche von zahlreichen DDR-Bürgern und schuf sich dadurch ein weiteres, besonders perfides Fahndungsinstrument. Die Geruchsproben wurden meist ohne Wissen der Betroffenen genommen (z.B. bei "konspirativen Wohnungsdurchsuchungen"). Die Stasi unterschied dabei zwischen "Geruchsspuren" und "Geruchskonserven" - während letztere von bestimmten Personen stammten und damit eindeutig zugeordnet werden konnten, wurden mit "Geruchsspuren" die Proben bezeichnet, die an Tatorten und Gegenständen aufgenommen worden waren und zur Ermittlung der "Straftäter" erst noch beitragen sollten. So erklären sich auch die spärlichen Informationen auf dem Etikett - der Urheber der Spur (der "Täter") musste durch den Vergleich mit "Geruchskonserven", der mit eigens dafür abgerichteten "Differenzierungshunden" vorgenommen wurde, erst ausfindig gemacht werden.


Sammlung: Verschiedenes
Datierung: unbekannt
Hersteller: unbekannt
Maße: Höhe: 1,9 cm; Breite: 6,5 cm
Material: Papier
Farbe: Aufkleber: weiß,
Schrift: schwarz
Verwendung: Sicherung von Geruchsspuren








IMPRESSUM   |   DRUCKEN