Inventar-Nr: |
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01706 |
Objekt: |
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Mikrofon |
Magnetisches Knopfloch-Mikrofon MM 23
Das "Knopfloch-Mikrofon" MM 23 mit Einsprechtülle, das aus der Leipziger Bezirksverwaltung für Staatssicherheit (BVfS) stammt, diente dem Ministerium für Staatssicherheit (MfS) u.a. als "Wanze" zum Abhören von Gesprächen. Anders als ähnliche Mikrofone der Firma Sennheiser, die in Verstecke eingebaut wurden (z.B. in Telefonwählscheiben), wurde das MM 23 unauffällig an der Kleidung getragen und war meist mit einem versteckten Aufzeichnungsgerät verbunden. Ursprünglich waren solche magnetischen Ansteckmikrofone überhaupt nicht als "Wanze" vorgesehen, fertigte der Hersteller diese doch, ähnlich den Füllhalter-Mikrofonen MM 61) für verschiedenste Anwendungsbereiche und vertrieb sie weltweit als Katalogware (z.B. 1964 zu einem Stückpreis von 43,- D-Mark). Mit diesem Mikrofon waren hauptamtliche oder inoffizielle Mitarbeiter (IM) z.B. bei Veranstaltungen, Friedensgebeten oder auch bei Gesprächen in Wohnungen ausgestattet, um mobil abhören und aufzeichnen zu können.
Für die akustische Überwachung durch Wanzen war im MfS die Abteilung 26 zuständig ("Auftrag B"). Diese handelte zumeist im Auftrag anderer Abteilungen. Zu ihren Aufgabenbereichen zählte auch der Einsatz zahlreicher weiterer operativ-technischer Mittel und Methoden. So verantwortete sie neben der Überwachung durch Wanzen auch die Telefonüberwachung ("Auftrag A") oder die Videoüberwachung ("Auftrag D"). Für den Einbau von Wanzen in private Räume brach sie zudem gemeinsam mit den Mitarbeitern der Hauptabteilung VIII (Beobachtung, Ermittlung) heimlich in die Wohnungen der verdächtigten Personen ein (vgl. Objekte zu "konspirativen Wohnungsdurchsuchungen").
Sammlung: |
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Kommunikation und Abhörvorrichtungen |
Datierung: |
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1970er Jahre |
Hersteller: |
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Sennheiser electronic Bissendorf |
Maße: |
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Tiefe: 1,26 cm; Breite: 1,89 cm; Höhe: 1,55 cm |
Material: |
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Metall |
Farbe: |
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silber |
Verwendung: |
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Konspirative Aufzeichnung von Gesprächen |
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