Objekt- und Fotodatenbank Online im Museum in der Runden Ecke



Inventar-Nr: 10995
Objekt: Bohrmaschine


Aktenbohrmaschine

Die Aktenbohrmaschine mit einer viereckigen Grundplatte aus Eisen stammt aus der Leipziger Bezirksverwaltung für Staatssicherheit (BVfS) in der "Runden Ecke". Dort diente sie dazu Papierstapel mit einer Lochung zu versehen, so dass diese in Aktendeckel eingenäht, verplombt und archiviert werden konnten. Die Maschine veranschaulicht recht deutlich, in welchem Ausmaß das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) Informationen sammelte und Akten produzierte. Sämtliche Registrierten Vorgänge (vgl. z.B. Operativer Vorgang) wurden nach ihrem Abschluss von der Linie XII, dem Archiv der Staatssicherheit, verwaltet.

Sein ungehemmtes Informations- und Dokumentationsbedürfnis sollte dem MfS jedoch selbst zur Last werden: Als sich im Herbst 1989 abzeichnete, dass nicht nur die Staats- und Parteiführung der DDR, sondern auch die Stasi von der eigenen Bevölkerung zur Disposition gestellt werden würde, begannen die Mitarbeiter des MfS umgehend mit der massenhaften Vernichtung des belastenden Aktenmaterials, was erst durch den mutigen Einsatz von eilig gegründeten Bürgerkomitees gestoppt werden konnte (z.B. dem Bürgerkomitee Leipzig). So hinterließ die Stasi ungeahnte Aktenmengen: Schätzungen der Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen zufolge sind es rund 176 Kilometer Schriftgut, darunter 41 Mio. Karteikarten.


Sammlung: Technisches Arbeitsgerät
Datierung: unbekannt
Hersteller: Sachsenwerk Dresden, Maschinenbau Hans Maisel, Leipzig
Maße: Tiefe: 78 cm; Höhe: 62 cm; Breite: 50 cm
Material: Stahlblech, Eisen
Farbe: Platte: braun,
Gehäuse: blau
Verwendung: Arbeitsmaterial









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