Objekt- und Fotodatenbank Online im Museum in der Runden Ecke



Inventar-Nr: 34806
Objekt: Messgerät


Hauptmessplatz der Ausweichführungsstelle des Leiters der Bezirksverwaltung für Staatssicherheit Potsdam (Bunker Bornim)

Dieser Hauptmessplatz, der vom Bürgerkomitee Leipzig geborgen werden konnte, stammt aus der ehemaligen Ausweichführungsstelle (AfüSt) des Leiters der Bezirksverwaltung für Staatssicherheit Potsdam. Der Bunker befand sich in Bornim.

Die Ausweichführungsstellen wurden auf Grund der von Direktive 1/67 in jedem Bezirk der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) gebaut, so dass es mindestens 15 Bunker dieses Typs gegeben hat. Bis auf den Bunker bei Machern, der ehemaligen Ausweichführungsstelle des Leiters der Bezirksverwaltung für Staatssicherheit Leipzig, der auch heute noch besichtigt werden kann und dem Bunker in Frauenwald, der ehemaligen AfüSt der BV Suhl, sind keine dieser MfS-Bunker erhalten geblieben und zu besichtigen. Aus einigen dieser Bunker konnte das Bürgerkomitee Leipzig aber noch die Hauptmessplätze bergen, neben dem vorliegenden auch die aus der ehemaligen AfüSt der BV Schwerin, der AfüSt der BV Halle, der AfüSt der BV Neubrandenburg, der AfüSt der BV Frankfurt/Oder und der AfüSt der BV Karl-Marx-Stadt. Gleiches trifft auf den Hauptmessplatz der ehemaligen AfüSt der Hauptverwaltung Aufklärung (HVA) des MfS zu, der ebenfalls sichergestellt werden konnte. Auch wenn sich bei allen Hauptmessplätzen der gleiche Grundriss wiederfindet, weichen die vom MfS in Eigenbau gefertigten Messpulte in ihrer Gestaltung und Größe erheblich voneinander ab.

Der Hauptmessplatz aus dem Bunker in Bornim besteht aus einem Holzgehäuse, deren obere schwarze Platte (Bedienfläche) nach vorn abgeschrägt ist. Auf dieser sind nebeneinander drei gleichgroße dünne gelbe Kunststoffplatten angebracht. Während auf der Platte in der Mitte der Grundriss des Bunkers mit den durch Leuchtdioden gekennzeichneten Türen dargestellt ist, signalisieren die Betriebsleuchten auf der rechten Seite die Funktion der Versorgungssysteme. Die Messgeräte auf der linken Seite indes dienen der Kontrolle der Stromversorgung.

Dieses so genannte Kommandantenpult sollte der Arbeitsplatz des Bunkerkommandanten sein. Er war der technische Leiter für die AfüSt und verantwortlich für die Gewährleistung der Einsatzbereitschaft des Bunkers. Am Kontrollpult konnten die drei verschiedenen Betriebsweisen für den Bunker, der Vorgang der Schleusungen und die Betriebsbereitschaft der Versorgungssysteme für Strom, Wasser und Luft kontrolliert werden. Jede dieser drei Betriebsweisen verfügte über ein Ersatzbetriebssystem, falls im Ernstfall das normale Versorgungssystem nicht mehr funktioniert hätte. Ergänzend wurden diese Arbeitsplätze mit Messgeräten für das Klima und den Differenzdruck sowie einer Dispatcher-Telefonanlage für den Kontakt zu den Fachdiensten, den Versorgungspunkten und zum Stabschef, ausgestattet.





Sammlung: Technisches Arbeitsgerät
Datierung: 1970er Jahre
Hersteller: Ministerium für Staatssicherheit
Maße: Höhe: 40 cm; Breite: 203 cm; Tiefe: 65 cm
Material: Rahmen: Metall,
Platte: Kunststoff, Holz
Farbe: Platte: gelb,
Rahmen: schwarz,
Schalter: schwarz,
Zeichen: schwarz,
Lampe: gelb, grün
Verwendung: Messen von Temperatur, Regelung von Klimatechnik, Sicherung von Räumen, Stromversorgung








IMPRESSUM   |   DRUCKEN