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Inventar-Nr: 36269
Objekt: Messgerät


Hauptmessplatz der Ausweichführungsstelle des Leiters der Bezirksverwaltung für Staatssicherheit Frankfurt/Oder (Bunker Briesen)

Dieser Hauptmessplatz, der vom Bürgerkomitee Leipzig geborgen werden konnte, stammt aus der ehemaligen Ausweichführungsstelle (AfüSt) des Leiters der Bezirksverwaltung für Staatssicherheit Frankfurt/Oder. Der Bunker, der nur halbseitig ausgeführt wurde, befand sich in Briesen. Daneben existierte noch eine weitere AfüSt in Treplin.

Die Ausweichführungsstellen wurden auf Grund der von Direktive 1/67 in jedem Bezirk der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) gebaut, so dass es mindestens 15 Bunker dieses Typs gegeben hat. Bis auf den Bunker bei Machern, der ehemaligen Ausweichführungsstelle des Leiters der Bezirksverwaltung für Staatssicherheit Leipzig, der auch heute noch besichtigt werden kann und dem Bunker in Frauenwald, der ehemaligen AfüSt der BV Suhl, sind keine dieser MfS-Bunker erhalten geblieben und zu besichtigen. Aus einigen dieser Bunker konnte das Bürgerkomitee Leipzig aber noch die Hauptmessplätze bergen, neben dem vorliegenden auch die aus der ehemaligen AfüSt der BV Potsdam, der AfüSt der BV Halle, der AfüSt der BV Neubrandenburg, der AfüSt der BV Schwerin und der AfüSt der BV Karl-Marx-Stadt. Gleiches trifft auf den Hauptmessplatz der ehemaligen AfüSt der Hauptverwaltung Aufklärung (HVA) des MfS zu, der ebenfalls sichergestellt werden konnte. Auch wenn sich bei allen Hauptmessplätzen der gleiche Grundriss wiederfindet, weichen die vom MfS in Eigenbau gefertigten Messpulte in ihrer Gestaltung und Größe erheblich voneinander ab.

Der Hauptmessplatz aus dem Bunker in Briesen besteht aus einer Kunststofftafel, die auf einem Holzkasten befestigt ist. Im Vergleich zu anderen Hauptmessplätzen der Ausweichführungsstellen des MfS ist er relativ klein und der aufgezeichnete Grundriss zeigt auch nur eine Hälfte des doppelseitigen Bunkertyps. Die Signallämpchen geben die Position der Türen des Bauwerkes an, die Testlampen für den Kampfstoffmitteltester GSP 11 befinden sich links unten. Auf der rechten Seite ist ein Schalter angebracht, die ebenfalls auf dieser Seite austretenden Kabel stellten die Verbindung mit den Kontaktschaltern an den Türen und weiteren Test- und Messgeräten her.

Dieses so genannte Kommandantenpult sollte der Arbeitsplatz des Bunkerkommandanten sein. Er war der technische Leiter für die AfüSt und verantwortlich für die Gewährleistung der Einsatzbereitschaft des Bunkers. Am Kontrollpult konnten die drei verschiedenen Betriebsweisen für den Bunker, der Vorgang der Schleusungen und die Betriebsbereitschaft der Versorgungssysteme für Strom, Wasser und Luft kontrolliert werden. Jede dieser drei Betriebsweisen verfügte über ein Ersatzbetriebssystem, falls im Ernstfall das normale Versorgungssystem nicht mehr funktioniert hätte. Ergänzend wurden diese Arbeitsplätze mit Messgeräten für das Klima und den Differenzdruck sowie einer Dispatcher-Telefonanlage für den Kontakt zu den Fachdiensten, den Versorgungspunkten und zum Stabschef, ausgestattet.



Sammlung: Technisches Arbeitsgerät
Datierung: 1970er Jahre
Hersteller: Ministerium für Staatssicherheit
Maße: Höhe: 24,5 cm; Breite: 43 cm; Tiefe: 16 cm; Höhe: 15,5 cm; Breite: 11 cm; Tiefe: 7 cm
Material: Gehäuse: Holz,
Lampe: Kunststoff,
Tafel: Kunststoff
Farbe: Gehäuse: braun,
Tafel: beige,
Diode: rot, gelb, grün,
Aufsatz: grün
Verwendung: Messen von Temperatur, Regelung von Klimatechnik, Stromversorgung, Sicherung von Räumen









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