Der Operativ-technische Sektor (OTS)

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Das Ministerium f?r Staatssicherheit (MfS) war nach dem sog. Linienprinzip organisiert: Die meisten Hauptabteilungen (HA) im Ministerium setzten sich als Abteilungen in den einzelnen Bezirksverwaltungen (BVfS) fort. Gemeinsam bildeten sie eine ?Linie?.

Der Operativ-technische Sektor (OTS) bildete im MfS zwar keine Hauptabteilung, fand aber dennoch mit der ?Abteilung Operative Technik? eine weitgehende Entsprechung auf Bezirksebene. Der OTS des MfS war gr??tenteils zust?ndig f?r auftragsbezogene Forschungs- und Entwicklungsarbeiten, f?r den Musterbau und die Kleinserienfertigung operativ-technischer Ger?te, Anlagen und verdeckt einsetzbarer ?Container"", sowie f?r die Entwicklung von Mitteln zur chemischen und fototechnischen Nachrichten?bermittlung. Ebenso oblag dem OTS die Durchf?hrung und Erstellung kriminalistischer und wissenschaftlich-technischer Expertisen zur operativ-technischen Sicherstellung der Arbeit der verschiedenen Diensteinheiten des MfS, die Untersuchung und Analyse gegnerischer Techniken sowie die Beschaffung und Ausstellung ?operativer Dokumente? (Stempel, Wanzen etc.). Er baute zudem spezielle Sammlungen wie z.B. die Fingerabdrucksammlung des MfS auf und leitete den VEB Institut f?r technische Untersuchungen (ITU).

Auf Leipziger Bezirksebene wichen die Aufgaben der Abteilung OT leicht von denen des zentralen OTS ab. Zwar wurden auch hier ?Container? gebaut und im Rahmen der ?Ma?nahme S? Geheimschriftmittel hergestellt, doch beschr?nkte sich die T?tigkeit im Wesentlichen auf die F?lschung oder Beschaffung von Ausweisen und anderen Dokumenten, die Verwaltung und Wartung der konspirativen Ton- und Fototechnik sowie die Schaffung von Voraussetzungen f?r den Einbau von Wanzen und anderer operativer Technik. Zudem war die Abteilung die Foto- und Kopierstelle der Leipziger Bezirksverwaltung.

Der OTS hatte 1.131 Mitarbeiter, die Abteilung OT im Bezirk Leipzig z?hlte 15 Mitarbeiter (Stand: 1989).


Glossar
Literatur