Die Linie XIV
(Untersuchungshaft, Strafvollzug)

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Das Ministerium f?r Staatssicherheit (MfS) war nach dem sog. Linienprinzip organisiert: Die meisten Hauptabteilungen (HA) im Ministerium setzten sich als Abteilungen in den einzelnen Bezirksverwaltungen (BVfS) fort. Gemeinsam bildeten sie eine ?Linie?.

Die Linie XIV war zust?ndig f?r den Haftvollzug in den Untersuchungshaftanstalten (UHA) des MfS. Ihre Hauptaufgabe war neben der Bewachung die weitestgehende Isolierung der Gefangenen. Sie war seit 1957 dem Minister f?r Staatssicherheit, Erich Mielke, direkt unterstellt und unterteilte sich in sechs Abteilungen. Auf Bezirksebene waren die Abteilungen XIV in sieben Referate gegliedert, wobei die Referate 1-4 f?r die ?Sicherung und Kontrolle? zust?ndig waren, das Referat 5 f?r den ?Operativen Vollzug? (die Mitarbeiter mit dem direkten Kontakt zu den H?ftlingen), das Referat 6 f?r den H?ftlingstransport und das Referat 7 f?r die ?Materielle Sicherstellung?. Ermittlungen, Verh?re und der Einsatz von Zelleninformatoren waren nicht im Zust?ndigkeitsbereich der Linie XIV ? diese Aufgaben wurden federf?hrend vom ?Untersuchungsorgan? des MfS, der Linie IX ?bernommen. Die Linie XIV war insofern eine Art ?Dienstleistungsabteilung? der Linie IX. Sie genoss auch innerhalb des MfS keine allzu hohe Wertsch?tzung und galt als Durchlaufstation f?r Rekruten, die sich erst einmal zu bew?hren hatten. So war das Durchschnittsalter der Mitarbeiter in dieser Linie auch relativ niedrig, ebenso das Bildungsniveau ? nur wenige empfahlen sich z. B. f?r ein Studium auf der Juristischen Hochschule des MfS (JHS) in Potsdam-Eiche. Die Line XIV war auch f?r den Strafvollzug im MfS zust?ndig, z. B. im Gef?ngnis Bautzen II.

Die MfS-Hauptabteilung XIV hatte 255 Mitarbeiter in Berlin, die Abteilung XIV im Bezirk Leipzig hatte 55 Mitarbeiter (Stand: 1989).


Glossar
Literatur