Das Wachregiment ?Feliks E. Dzierzynski?

[schließen]

Das Wachregiment des Ministeriums f?r Staatssicherheit (MfS) ging 1953 aus einem zwei Jahre zuvor gebildeten Wachbataillon des MfS hervor. Dienstrechtlich war es dem Leiter der Arbeitsgruppe des Ministers (AGM) unterstellt. Am 15. Dezember 1967 erhielt das Regiment den Ehrennamen ?Feliks E. Dzierzynski? und wurde damit nach dem zum Idol stilisierten Vorbild der Staatssicherheit, dem Chef der sowjetischen Geheimpolizei ?Tscheka?, benannt. Zu den Hauptaufgaben des Wachregiments z?hlte der Wach- und Sicherungsdienst an den Dienstgeb?uden des MfS und der Staats- und Parteif?hrung sowie der Personen- und Objektschutz. Zudem wurden seine Angeh?rigen bei Gro?veranstaltungen als (z.T. getarnte) Sicherungskr?fte eingesetzt, wie auch als Helfer in der Volkswirtschaft, wenn z.B. in der bei der Getreideernte Probleme auftraten oder in Frostperioden die Braunkohlef?rderung ins Stocken geriet.

Mit dem Wachregiment verf?gte das MfS ?ber eine eigene milit?rische Formation. Zwar war diese nicht mit schwerem milit?rischem Ger?t ausgestattet, aber doch immerhin mit einer Bewaffnung bis hin zu Sch?tzenpanzerwagen und M?rsern. Zudem hatte das Wachregiment mit ca. 11.000 Mann (Stand: 1989) Divisionsst?rke. Den Gro?teil der Truppe bildeten Zeitsoldaten, die ihren dreij?hrigen Wehrdienst ableisteten (den 2.500 Berufssoldaten standen ?ber 8.500 Wehrdienstleistende gegen?ber), was im Gegensatz zum sonstigen Apparat des MfS stand. F?r eine hauptamtliche Karriere beim MfS diente der Dienst im Wachregiment h?ufig als Sprungbrett, die Zeitsoldaten bildeten damit ein wichtiges Kaderreservoir f?r die Stasi. Seine Angeh?rigen wurden daher auch von Inoffiziellen Mitarbeitern (IM) der Hauptabteilung I und der Hauptabteilung Kader und Schulung ?berwacht, wobei die strengen Kaderpolitischen Anforderungen f?r die Wehrdienstleistenden nicht in vollem Ma?e galten. Der Wehrdienst beim Wachregiment ?Feliks E. Dzierzynski? konnte sich auch auszahlen, wenn er nicht direkt zu einer hauptamtlichen Stasi-Karriere f?hrte: Zeitsoldaten, die sich nach ihrem Wehrdienst f?r ein Studium entschieden, kamen in den Genuss von ?ppigen Stipendien, die weit ?ber dem Satz lagen, den ehemalige Wehrdienstleistende der Nationalen Volksarmee bekamen.


Glossar
Literatur