Die Sowjetisch-Deutsche Aktiengesellschaft Wismut (SDAG Wismut)

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Die Sowjetisch-Deutsche Aktiengesellschaft Wismut (SDAG), die den Uranabbau in den Gebieten um Zwickau, Aue, Johanngeorgenstadt, Schwarzenberg, Freiberg und Freital kontrollierte, hatte in der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) eine Sonderstellung, waren die von ihr bewirtschafteten Abbaugebiete und Betriebe doch wie ein ?Staat im Staate"". Bis 1953 war die Wismut-Hauptverwaltung direkt Moskauer Stellen unterstellt, die das Uran zur Herstellung von Atombomben ben?tigte. Auch anschlie?end - nach der ?bergabe der Betriebe an die DDR - hatte die Partei- und Staatsf?hrung der DDR nur geringe Einwirkungsm?glichkeiten. Die Sonderstellung spiegelt sich auch wider in der Struktur einiger Institutionen und Organisationen: So hatte die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED) f?r die Wismut eine gesonderte Parteiorganisation, die ?Gebietsleitung Wismut"", die den Rang einer SED-Bezirksleitung hatte. Gleiches galt f?r die Freie Deutsche Jugend (FDJ), und auch das Ministerium f?r Staatssicherheit (MfS) hatte bis 1982 f?r den Wismut-Bereich eine eigene Dienststelle (Objektdienststelle (OD)) zur Objektverwaltung im Rang einer Bezirksverwaltung f?r Staatssicherheit (BVfS) in Karl-Marx-Stadt (heute Chemnitz). Daneben gab es eine Staatsanwaltschaft mit spezieller Zust?ndigkeit, ein entsprechendes Polizeikommando sowie ein separates Telefonnetz und sogar eigene Autokennzeichen.


Glossar
Literatur