Walter Ulbricht (1893-1973)
Staatsratsvorsitzender der DDR 1960 bis 1973

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Der am 30. Juni 1893 in Leipzig geborene Walter Ulbricht war gelernter M?beltischler und geh?rte zu den Gr?ndern der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD), die er bis 1933 im S?chsischen Landtag und dem Reichstag vertrat. Die Zeit des Nationalsozialismus verbrachte er als Politkommissar im Spanischen B?rgerkrieg und in der Sowjetunion, wo er Mitbegr?nder des Nationalkomitees ?Freies Deutschland? wurde. Als Leiter der ?Gruppe Ulbricht? kehrte er 1945 nach Deutschland zur?ck und beteiligte sich ma?geblich an der Bildung der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED). Seit 1950 war er Generalsekret?r bzw. 1. Sekret?r der Partei, ab 1960 Staatsratsvorsitzender.

?ber zwei Jahrzehnte war Ulbricht der einflussreichste Politiker der Deutschen Demokratischen Republik (DDR), die er zum sozialistischen Musterstaat innerhalb des Ostblocks machen wollte. Durch den Mauerbau 1961 und die hermetische Abriegelung des eigenen Volkes gelang es ihm zwischenzeitlich, die DDR wirtschaftlich und politisch zu stabilisieren, sein Vorhaben, durch eine ?wissenschaftlich-technische Revolution? die Bundesrepublik wirtschaftlich zu ?berfl?geln, scheiterte jedoch. Auch die kurzzeitige Lockerung in der Kulturpolitik nach dem Bau der Mauer fand 1965 ein j?hes Ende. Den Schwerpunkt der Arbeit des Ministeriums f?r Staatssicherheit (MfS) verlagerte er von der Bek?mpfung westlicher Geheimdienste auf die ?berwachung der Opposition im eigenen Lande, was die weitere Entwicklung und den Ausbau des MfS wesentlich bestimmen sollte. 1971 wurde Ulbricht, der in der Parteispitze (und aus der Sowjetunion) keine Unterst?tzung mehr fand, von Erich Honecker als 1. Sekret?r der SED abgel?st. Bis zu seinem Tod am 1. August 1973 blieb er jedoch noch Staatsratsvorsitzender.


Glossar
Literatur