Alfred Scholz (1921-1978)
Stellvertreter des Ministers f?r Staatssicherheit 1975 bis 1978

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Alfred Scholz wurde am 11. Februar 1921 in Gro? Ullersdorf (Tschechoslowakei) als Sohn eines Zimmermanns geboren. Mit f?nfzehn Jahren machte er eine Ausbildung zum Drogisten und arbeitete anschlie?end als Laborant. 1941 wurde er zur Wehrmacht eingezogen und geriet bereits im Jahr darauf in sowjetische Gefangenschaft. Dort schickte man ihn auf die Antifa-Schule in Gorki, er wurde Mitglied des Nationalkomitees Freies Deutschland. 1944 war er als Partisan und Aufkl?rer in der Partisanenbrigade Dyma zun?chst in Belorussland, dann in und um Danzig t?tig.

Nach Ende des Krieges ging er in die Sowjetische Besatzungszone (SBZ) und trat in die Kommunistische Partei Deutschlands (KPD) ein. Nach dem Zwangszusammenschluss mit der Sozialdemokratischen Partei Deutschland (SPD) war er Mitglied der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED). Er arbeitete dann in Deutschland zun?chst bei der Polizei und wurde bereits 1946 Leiter der Stadtpolizei Rostock. Nach drei Jahren leitete er die Abteilung Intendantur der Landespolizei Mecklenburg. Anschlie?end arbeitete er als Abteilungsleiter in der Verwaltung zum Schutz der Volkswirtschaft Mecklenburg, seit 1950 L?nderverwaltung Mecklenburg des Ministeriums f?r Staatssicherheit (MfS). Noch im selben Jahr hatte er die leitenden Funktion der Abteilung IX (sp?ter Hauptabteilung IX (HA IX)) in Berlin inne, dem Untersuchungsorgan des MfS. Dort arbeitete er bis 1956 und leitete anschlie?end die Hauptverwaltung Aufkl?rung (HVA) - Hauptabteilung II (HA II), die f?r die Aufkl?rung und Bearbeitung der Hauptgegner in der Bundesrepublik Deutschland (BRD) zust?ndig war, d.h. f?r die Ausforschung der Westalliierten. Zwei Jahre sp?ter wurde er der Leiter der Arbeitsgruppe des Ministers (AGM). Nebenbei absolvierte er ein externes Studium an der Juristischen Hochschule des MfS (JHS) in Potsdam-Eiche und beendete dieses 1968 mit dem Titel Diplom-Jurist. Im Jahr 1966 ernannte man ihn zum 1. stellvertretenden Vorsitzenden des Berliner Fu?ballclubs Dynamo (BFC). Ab 1975 arbeitete er im Rang eines Generalleutnants bis zu seinem Tod als stellvertretender Minister f?r Staatssicherheit. 1977 zeichnete man ihn mit dem Vaterl?ndischen Verdienstorden (VVO) in Gold aus. Ein Jahr sp?ter, am 11. August 1978 starb Alfred Scholz.


Glossar
Literatur