Armeesportvereinigung ?Vorw?rts? (ASV)

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Die Armeesportvereinigung ?Vorw?rts? (ASV) vereinte Sportclubs (SC), Sportgemeinschaften (SG) und Sporteinrichtungen, die in den Verantwortungsbereich des Ministeriums f?r Nationale Verteidigung (MfNV) der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) fielen.

Offiziell wurde die ASV am 1. Oktober 1956 gegr?ndet, als Nachfolgerin einer bereits seit November 1950 existierenden milit?rischen Sportvereinigung ?Vorw?rts? in der ?Hauptverwaltung f?r Ausbildung? beim Ministerium des Innern (MdI). Sie sollte ihren Beitrag bei der aktiven Entwicklung eines hohen physischen und psychischen Leistungsverm?gens der Angeh?rigen der Nationalen Volksarmee (NVA), der Grenztruppen und der Zivilverteidigung (ZV) leisten. Als Mitglied im Deutschen Turn- und Sportbund der DDR (DTSB) war sie f?r die F?rderung der Weiterentwicklung von K?rperkultur und Sport unter Soldaten und Zivilangestellten in allen milit?rischen Bereichen verantwortlich. Im Auftrag des Pr?sidiums f?hrte ein Komitee der ASV die laufenden Arbeiten aus, dessen Leitung mit den Rechten und Pflichten eines Bezirksvorstandes des DTSB arbeitete, de facto aber selbst?ndig agierte. Der vom ASV organisierte Sportbetrieb war immer darauf ausgerichtet die Verteidigungsbereitschaft der DDR zu erh?hen, milit?rische Einheiten und Formationen innerhalb der Streitkr?fte sollten gest?rkt werden. Fast in jeder Kaserne oder jedem Truppenst?tzpunkt der Armee war die Organisation mit einem Trainingszentrum oder Trainingsst?tzpunkt vertreten, die die Sektionen der Sportgemeinschaften der ASV unterhielten. Eine der wichtigsten Aufgaben der einzelnen lokalen Sektionen in den Leistungszentren der Armeesportklubs (ASK), war die Nachwuchsf?rderung.

J?hrlich stattfindende Armeesportmeisterschaften im Rahmen von ASV-Wettbewerben und der ?Bestenbewegung? dienten der ?berpr?fung der milit?rsportlichen Leistung. Die ASV war auch Mitbegr?nderin des am 12. M?rz 1958 in Moskau von zw?lf Armeen gegr?ndeten ?Sportkomitees der befreundeten Armeen? (SKDA). Im Mai 1972 war die Konzentration der einzelnen Sportarten in den ASK abgeschlossen. Die Leistungszentren f?r Boxen, Gewichtheben, Handball, Judo, Radsport, Ringen, Sportschie?en und Turnen (weiblich) waren beim ASK Vorw?rts Frankfurt (Oder), Fu?ball beim FC Vorw?rts Frankfurt (Oder), Biathlon, Bob, Langlauf, Nordische Kombination, Rennschlitten, Sprunglauf beim ASK Vorw?rts Oberhof, Fechten, Kanurennsport, Leichtathletik, Schwimmen, Turnen (m?nnlich) beim ASK Vorw?rts Potsdam und Rudern, Segeln beim ASK Vorw?rts Rostock angesiedelt. 1984 erfolgte noch die ?bernahme der Armeesportgemeinschaften Vorw?rts Dessau und Stralsund als Fu?ball-Leistungszentren.

In zahlreichen Spartakiaden, Wettk?mpfen und Meisterschaften des SKDA, aber vor allem bei den Olympischen Spielen und bei Welt- und Europameisterschaften erzielten die ASV-Sportler zahlreiche Erfolge f?r die DDR. Waren bis zur ?Wende? zwangsl?ufig alle Wehrdienstleistenden Mitglieder der ASV, war es ab jetzt f?r die sportpolitisch verantwortlichen Offiziere schwer die Wehrdienstleistenden von einer individuellen Mitgliedschaft in der ASV zu ?berzeugen. Als Mitglieder gez?hlt wurden von nun an nur noch diejenigen, die wirklich in einer Armeesportgemeinschaft (ASV) aktiv waren. Nach der Wiedervereinigung wurden ausgew?hlte Leistungssportler, Trainer und Sportmediziner in die Bundeswehr integriert, die bisherigen ASK Bundeswehreinrichtungen zugeordnet. Der ASK Frankfurt (Oder) der Bundesluftwaffe, der ASK Oberhof der Gebirgsj?gerdivision, der ASK Rostock der Bundesmarine und der ASK Potsdam wurde Au?enstelle der Bundeswehrschule Warendorf. Alle vier blieben weiterhin Leistungszentren, mussten sich aber von der Bezeichnung ?Armeesportklub? trennen. Viele der Einrichtungen und Mitglieder von ASK, an denen die Bundeswehr nicht interessiert war, wandelten sich teilweise in zivile Sportvereine um.


Glossar
Literatur