?kumenische Friedensdekade

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Die Wurzeln f?r diese 10-t?gige Veranstaltung liegen in den Niederlanden. Der dortige Interkirchliche Friedensrat hatte eine spezielle Friedenswoche eingef?hrt, die das Engagement der Kirchenmitglieder in Friedensfragen st?rken und mit der man die Politik diesbez?glich unterst?tzen wollte. Anfang der 1980er Jahre griffen die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) und der Bund der Evangelischen Kirchen in der DDR (BEK) gleichzeitig diese Idee auf, es kam zu grenz?bergreifenden Absprachen und Konsultationen.

In der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) schlugen zuerst die Landesjugendpfarrer vor, den Bu?- und Bettag 1980 thematisch als ?Abr?stungstag? in den Gemeinden zu gestalten. Gleichzeitig wurde in innerdeutschen Kirchengespr?chen beschlossen, dass zum Auftakt der KSZE-Folgekonferenz in Madrid 1980 am 11. November ein gemeinsamer Bittgottesdienst in beiden deutschen Staaten durchgef?hrt werden soll. Die Verkn?pfung beider kirchlicher Veranstaltungen durch eine Friedensdekade lag nahe. Die Landesjugendpfarr?mter und der BEK legten Materialien vor, um die Veranstaltung unter dem Titel ?Frieden schaffen ohne Waffen? durchzuf?hren. War der SED der gesamtdeutsche Appell nicht schon strittig genug, brach die evangelische Kirche mit diesem Leitbild den staatlichen Alleinvertretungsanspruch auf friedenspolitische Ma?nahmen g?nzlich auf.

10 Tage Denken und Beten f?r den Frieden wandelten sich schnell zu bedeutenden 10 Tagen im Kalenderjahr, in denen es im Umfeld der Kirche m?glich wurde, politische und sozialethische Fragen zu diskutieren. Die Friedensdekade wurde ab diesem Zeitpunkt unter wechselnden Thematiken j?hrlich durchgef?hrt. Das Symbol ?Schwerter zu Pflugscharen?, erstmals von den Veranstaltern zur Friedensdekade 1980 verwendet, fand starke Verbreitung unter den Sympathisanten und Friedensaktivisten. Weil es zu einem Identit?t stiftenden Faktor f?r die Teilnehmer wurde und damit zu einem Zusammengeh?rigkeitsgef?hl au?erhalb der staatlichen Friedenspolitik beitrug, verbot die SED das Symbol. Der politische Tenor der Veranstaltungen nahm auf Druck der SED ab. Texte f?r die kirchlichen Arbeitsmaterialien, die in Vorbereitung der Friedensdekaden herausgegeben wurden, bedurften beispielsweise der staatlichen Zustimmung.

Die gesellschaftliche Resonanz nahm ab 1984 kontinuierlich ab, die Dekade wandelte sich mehr zu einer rein innerkirchlichen Veranstaltung. Dennoch haben die Friedensdekaden die Gemeinschaft der Kirchen und den Zusammenhalt der Christen in Ost und West gef?rdert.


Glossar
Literatur