Michael Arnold (geb. 1964)
B?rgerrechtler

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Michael Arnold, am 16. April 1964 in Mei?en geboren, studierte nach seinem dreij?hrigen Wehrdienst beim Wachregiment ?Feliks E. Dzierzynski? des Ministeriums f?r Staatssicherheit (MfS) ab 1985 Zahnmedizin in Leipzig.

Als die Regisseurin Freya Klier und der Liedermacher Stephan Krawzcyk 1988 ausgeb?rgert wurden, emp?rte sich Arnold in einem Beschwerdebrief an Erich Honecker pers?nlich dar?ber und rief damit die Universit?tsparteileitung der SED und die Staatssicherheit auf den Plan. Nur durch einen gl?cklichen Zufall wurde er nicht vom Studium ausgeschlossen. Michael Arnold engagierte sich von nun an aktiv in der B?rgerrechtsbewegung, etwa in der Initiativgruppe Leben (IGL), eine Basisgruppe unter dem Dach der evangelischen Kirche. Bei einer Flugblattaktion im Zuge der unangemeldeten Demonstration zum Liebknecht-Luxemburg-Gedenken am 15. Januar 1989 wurde er verhaftet, einige Tage sp?ter aber wieder frei gelassen. Sein Engagement war jedoch trotz permanenter Stasi-?berwachung im Operativen Vorgang (OV) ?Plei?e? nach wie vor ungebrochen. In Arnolds Wohnung trafen sich Leute aus der B?rgerbewegung und bereiteten gemeinsam Aktionen vor. Er war an der Wahlkontrolle im Mai 1989 ebenso beteiligt (vgl. dazu die ?Aktion Symbol? des MfS), wie an der Besetzung der Leipziger Stasi-Zentrale im Dezember 1989.

Einmalig ist eine Aktion von Michael Arnold, als er sich f?r eine Vernehmung durch die Staatssicherheit selbst ?verwanzte?. Er schmuggelte ein Diktierger?t zum Gespr?ch mit ein, um das Verh?r mitzuschneiden.

Im Sommer 1989 war er Gr?ndungsmitglied der B?rgerrechtsbewegung Neues Forum in Gr?nheide bei Berlin und danach auch Sprecher des Forums. Anfang der 1990er Jahre engagierte sich Arnold als Abgeordneter von B?ndnis 90 /Die Gr?nen im S?chsischen Landtag unter anderem f?r die Aufarbeitung der SED-Diktatur. Seit Mitte der 1990er widmet er sich seinem erlernten Beruf und seiner Familie.


Glossar
Literatur